Gesundheit und Migration

Wir definieren Gesundheit – wie die WHO – umfassend als Zustand des physischen, mentalen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur als Nichtvorhandensein von Krankheit oder Leiden. Zugang zu Gesundheit heisst also nicht nur medizinische Versorgung. Nötig ist auch die Möglichkeit, gesund leben zu können. Dazu braucht es Wissen und Erfahrung, Freiräume und Wahlmöglichkeiten. Chancengleichheit heisst im Bereich Gesundheit unter anderem auch Zugang zu Präventionsangeboten, zu gesundheitsfördernden Berufsumfeldern und zu gesunden Lebensstilen.

Über 190 Nationalitäten, dutzende von Sprachen und Religionsgruppen, dazu noch vier Landessprachen: Die kulturelle Vielfalt der Bevölkerung fordert das Schweizer Gesundheitswesen täglich neu heraus. Wie können die Institutionen – vom Krankenhaus zur Apotheke, vom Sportverein zum Kindertreff – für alle, oder zumindest möglichst breit, geöffnet werden? Wie können Präventionsangebote – ob Aidsbekämpfung oder Antitabak-Kampagnen – alle Betroffen erreichen?

Unser Ansatz im Umgang mit vielfältigen Zielgruppen der Gesundheitsförderung und Gesundheitsprävention setzt einerseits auf die Beteiligung aller Anspruchsgruppen oder Betroffenen und andererseits auf eine kulturübergreifende (transkulturelle) Analyse der Problemstellungen. Damit werden Gesundheitspersonal sowie Leistungsempfängerinnen und -empfänger zu Akteurinnen und Akteuren. Gemeinsam entwickeln und steuern sie die Gesundheits- und Präventionsangebote. Ziel ist es, die Betroffenen und Zielgruppen dazu zu befähigen, ihr «Gesundheitspotenzial» zu nutzen.